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12.05.2022

Fortbildungsangebot des Dezernates Jugend für Fachkräfte und Ehrenamtler

Anzeichen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen erkennen

Das Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wurde 2019/2020 von ca. 150 Fachkräften aus den Bereichen Jugendhilfe, Schule, Kita und Medizin vom Landkreis Hameln-Pyrmont entwickelt und wird seit Januar 2021 sukzessiv umgesetzt.

Aus den insgesamt 52 Maßnahmen priorisiert der Jugendhilfeausschuss, das politische Gremium des Jugendamtes des Landkreises Hameln-Pyrmont, jedes Jahr einzelne Maßnahmen und Handlungsempfehlung des Präventionskonzeptes, die dann entsprechend umgesetzt werden. Verantwortlich für die Umsetzung des Präventionskonzeptes ist Sabrina Döhlinger im Dezernat Jugend, Koordination und Prävention im Kinderschutz.

„Um ein nachhaltiges, wirksames Konzept zu etablieren, war von Anfang an klar, dass einzelne Maßnahmen von der Fachhochschule Bielefeld, die bereits bei der Entwicklung mitgewirkt hat, evaluiert werden“, betont Sabrina Döhlinger.

Im Jahr 2021 wurde unter anderem Maßnahme 25 umgesetzt, bei der es sich inhaltlich um ein Fortbildungsangebot für Fachkräfte und ehrenamtlich Tätige handelt.  Die Fortbildung umfasst den Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. „Mit der Evaluation sollte geprüft werden, ob dieses Angebot die Handlungssicherseiten im Umgang mit dem Thema der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche beider Gruppen erhöht“, erklärt Sabrina Döhlinger.

Die Fortbildungen fanden im September und Oktober 2021 statt. Insgesamt nahmen 45 Fachkräfte und 18 ehrenamtlich Tätige teil.  „Wir verstehen es als Prozess, mit dieser wichtigen Schnittstelle, nämlich den Menschen, die ganz viel mit Kindern und Jugendlichen im Austausch sind, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu entwickeln und daher werden wir dieses Angebot auch fortsetzen, um möglichst viele Fachkräfte und Ehrenamtliche zu erreichen“, so Sabrina Döhlinger.

Inhaltlich ging es in den Fortbildungen für beide Bereiche unter anderem sowohl um juristische Kompetenzen, als auch um mögliche Hinweise auf sexuellen Kindesmissbrauch, um Formen und Folgen sexueller Gewalt und um Besonderheiten der Gesprächsführung mit Kindern in diesem Kontext.

Alle Teilnehmenden wurden sowohl vor der Fortbildung als auch hinterher befragt. Durchgeführt wurde diese Befragung durch die Fachhochschule Bielefeld, die eigens dafür einen, für beide Bereiche etwas unterschiedlichen, Fragenkatalog entwickelte, der von den Teilnehmenden anonymisiert und online bearbeitet wurde.

Dem mehr als 50-seitigen „Abschlussbericht zur Evaluation der Kompetenzen von Fachkräften und ehrenamtlich Tätigen zur Verbesserung der beruflichen Handlungssicherheit: Erkennen von Anzeichen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ von Prof. Dr. Wolfgang Beelmann, Hanna Graben (M.A. Angewandte Sozialwissenschaften) Julia Kindermann (M.A. Angewandte Sozialwissenschaften) zufolge hat diese Fortbildung sowohl die Handlungskompetenzen als auch die Handlungssicherheit im Umgang mit sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche der Teilnehmenden erhöht.

Auszug aus dem Bericht: „Die Ergebnisse der Evaluation zeigen sehr eindrucksvoll, dass sowohl bei der Teilgruppe der Fachkräfte als auch bei der Gruppe der ehrenamtlich Tätigen das Kompetenzlevel in nahezu allen Teilbereichen bemerkenswert deutlich angestiegen ist. (…) Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die durchgeführten Fortbildungsmaßnahmen für beide Teilgruppen über ein breites Spektrum hinweg als hochwirksam im Hinblick auf eine Verbesserung fachspezifischer Kompetenzen erwiesen haben. Diese empirischen Befunde belegen nachdrücklich die Eignung der durchgeführten Fortbildungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung fachspezifischer Kompetenzen zur Verbesserung der Handlungssicherheit im Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche auf einem recht hohen Niveau.“

Zudem spiegeln auch die Rückmeldungen der Fortbildungsteilnehmenden insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit der Durchführung und den Inhalten der Fortbildungsveranstaltungen wider.

„Es freut mich sehr, dass es uns mit dieser Maßnahme 25 wiederum gelungen ist, das Präventionskonzept ein gutes Stück voranzubringen. Der Evaluationsbericht stimmt uns zuversichtlich, den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit hier vor Ort aktiv stärken zu können und den handelnden Akteuren im Umgang mit Kindern und Jugendlichen Sicherheit zu geben“, sagt Ulrike Schaper-Greve, Leiterin des Dezernates für Jugend.