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14.05.2021

Statement von Tjark Bartels zur aktuellen Berichterstattung anlässlich seiner schriftlichen Aussage gegenüber des parlamentarischen Untersuchungsausschusses des nordrhein-westfälischen Landtags

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der Reaktionen auf die bekannt gewordenen Antworten, die ich auf die Fragen des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses IV gegeben habe, habe ich feststellen müssen, dass die Antworten zwar mitgeteilt worden sind, aber nur unvollständig oder aus zweiter Quelle.

Im Anhang finden Sie das komplette Papier. Es besteht auf dem ersten Teil mit Antworten und einem zweiten Teil mit einer persönlichen Erklärung.

Es hat mich beispielsweise verwundert, zu lesen, dass Ich meine alte Behörde angreifen würde.

Im Kern beantworte ich die Fragen zutreffend und fordere, dass wir unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, bessere Mechanismen und Absicherungen zu finden, um selbst im Falle von Fehlern angemessen reagieren zu können.

Ich halte die hier in Rede stehenden Jugendämter nicht für falsch aufgestellt, sondern glaube, dass offensichtlich geworden ist, dass Fälle wie dieser an vielen Stellen hätten geschehen können und auch an vielen Stellen geschehen sind.

Deshalb muss die Debatte um den Umgang mit Kindeswohlgefährdungen generell durchdacht werden. Hierbei habe ich besonders auf die nach meiner Ansicht notwendige externe Evaluierung der Meldungen hingewiesen, wie Sie im Landkreis Hameln-Pyrmont inzwischen praktiziert wird.

Ein weiterer Kern meiner Aussagen ist, dass auch die Gesellschaft erhebliche Probleme hat, die Hilferufe von Kindern wahrzunehmen. Auch hier ist eine Ursachenforschung dringend erforderlich und sowohl eine Stärkung der Kinder (und zwar aller) als auch ein anderer Umgang mit sexualisierter Gewalt notwendig. Immerhin wähnte die Verbrechensserie seit 1998- es hätte viele Gelegenheiten gegeben, dem ein Ende zu setzen.

Überraschend ist auch nicht, dass unter anderem in meiner Behörde Fehler gemacht worden sind. Das habe ich bereits im März 2019 in aller Deutlichkeit in einer umfänglichen Pressekonferenz klar und deutlich gesagt.

Ebenso hinlänglich bekannt sind die Fehler anderer Behörden wie des Jugendamtes Lippe und der Polizei Lippe.

Immer wieder nach benennbaren Schuldigen zu suchen, und dabei die Strukturen nicht in den Fokus zu nehmen, bedeutet, sich im Kreise zu drehen. Es schafft höchstens scheinbare Befriedigung und verhindert nachhaltige Änderungen. Dazu gehört zum Beispiel die verpflichtende Aufnahme des Themas (altersadaptiert) in den Schulunterricht, denn die Schule ist der einzige Ort, alle Kinder zuverlässig zu erreichen. 

Sie finden all dies detaillierter im anliegenden Papier.