Internationaler Tag der Seelischen Gesundheit
Mehr als jede siebte Person über 18 Jahren hat mindestens einmal im Laufe des bisherigen Lebens die diagnostischen Kriterien für eine Depression erfüllt (vgl. Robert Koch-Institut 2021). Um für das Thema der mentalen Gesundheit zu sensibilisieren, ist der 10. Oktober der Internationale Tag der Seelischen Gesundheit und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Reden hebt die Stimmung – Seelisch gesund in unserer Gesellschaft”.
Psychische Erkrankungen sind mittlerweile Volkskrankheiten. Jährlich erfüllt, laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V., mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland die Kriterien einer voll ausgeprägten Erkrankung. Sie stellen die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage im Beruf dar und sind darüber hinaus der häufigste Grund für Frühverrentungen.
Die am meisten auftretenden psychischen Krankheitsbilder sind Angststörungen, Depressionen und Süchte, wie Alkohol- und Medikamentenmissbrauch. Dennoch werden seelische Erkrankungen auch heute noch häufig verschwiegen, aus Sorge vor Stigmatisierung und Ausgrenzung – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen und deren Angehörige. Es ist wichtig, das Wissen über psychische Erkrankungen zu verbreiten, um eine Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem Thema psychischer Krankheit und Gesundheit zu schaffen, sowie Verständnis gegenüber den Betroffenen zu entwickeln. Die mentale Gesundheit ist von großer Bedeutsamkeit für das individuelle Wohlbefinden, die eigene Lebensqualität und eine nachhaltige Leistungsfähigkeit. Das psychische Wohlbefinden kann durch Sport und Bewegung, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, eine gesunde Ernährung und eine gute Work-Life-Balance unterstützt werden. Die Krankenkassen bieten in diesem Bereich eine Vielzahl von Präventionsangeboten an:
Wer sich in einer psychisch belastenden Situation befindet, kann und darf sich professionelle Unterstützung holen.
Der Wegweiser psychische Gesundheit ist ein Angebot des örtlichen Gesundheitsamtes und kann Ihnen in Krisensituationen dabei helfen, passende Unterstützungs- und Beratungsformate zu finden, die zu Ihnen und Ihrer Situation passen. Er ist auf der Homepage der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont unter dem Kennwort „Wegweiser“ zu finden: www.gesundheitsregion.hameln-pyrmont.de
Sofortige Rund-um-die-Uhr-Hilfe erhalten Betroffene/Zugehörige bei der Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 und im Internet unter www.telefonseelsorge.de. Weiterführende Informationen und Beratung bietet auch der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Hameln-Pyrmont an. Dieser ist erreichbar im Gesundheitsamt in der Hugenottenstr. 6, 31785 Hameln, Tel.: 05151 903 5109, E-Mail: spdi@hameln-pyrmont.de
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (2018): Dossier. Psychische Erkrankungen in Deutschland: Schwerpunkt Versorgung. Online verfügbar unter: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/f80fb3f112b4eda48f6c5f3c68d23632a03ba599/DGPPN_Dossier%20web.pdf (16.09.2022).
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (2022): Basisdaten. Psychische Erkrankungen. Online verfügbar unter: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/be8589427bb02b67f5592b73cbb4d32cde26d0be/Factsheet_Kennzahlen%202022.pdf (16.09.2022).
Robert Koch-Institut (2021): Psychische Gesundheit in Deutschland. Fokus: Depressi-on und kognitive Leistungsfähigkeit. Online verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/P/Psychische_Gesundheit/EBH_Bericht_Psyschiche_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile (16.09.2022).