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09.07.2025

Zukunft des Fährbetriebs in Großenwieden

Datenerhebung und Personalverstärkung

Nachdem die Kreisverwaltung im letzten Jahr die Gesamtsituation des Fährbetriebes in Großenwieden auf den Prüfstand gestellt hat mit dem Ziel, diesen künftig zukunftssicher, wirtschaftlich und bedarfsgerecht aufzustellen, hat es dazu inzwischen ein Gespräch mit Vertretern der Stadt Hessisch Oldendorf gegeben. Das gemeinsame übergeordnete Ziel ist die Fortführung eines Fährbetriebes unter Berücksichtigung sämtlicher damit verbundener  Herausforderungen.

Seit Abschluss des Vertrags von 1897 haben sich die Verhältnisse jedoch nachhaltig gewandelt. Früher hatte die Fähre eine wichtige Verkehrsfunktion insbesondere für die Landwirte, die mit ihren Pferdefuhrwerken auf eine möglichst kurze Verbindung zum anderen Weserufer angewiesen waren. Neben der landwirtschaftliche Nutzung ist inzwischen die touristische Nutzung immer mehr in den Vordergrund getreten. Aber auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert. Während bis über die Mitte des vorherigen Jahrhunderts der Fährmann eine Pacht an den Landkreis entrichtet hat, beschäftigt und vergütet der Landkreis aktuell zwei Vollzeitkräfte.  

Durch das sehr kurzfristige endgültige Ausscheiden eines Fährmannes im Herbst letzten Jahres war eine adäquate Nachbesetzung mit Blick auf den allgemeinen Fachkräftemangel sowie das Stellenprofil besonders herausfordernd. Demzufolge verlief auch das erste Ausschreibungsverfahren des Landkreises erfolglos. Im zweiten Anlauf ist es jetzt gelungen, die vakante Stelle wieder zu besetzen. Der Bewerber hat bereits diesen Monat seine Ausbildung zum Fährmann begonnen.

Die Personalaufwendungen stellen dabei den größten Kostenfaktor da. Zudem dürfte sich die Fähre selbst nach über 60 Jahren im Betrieb langsam dem Ende ihrer Nutzungsdauer nähern. Angesichts des stetig steigenden Haushaltsdefizits des Landkreises dürfte eine dann anstehende Neubeschaffung einen nur schwer zu bewältigenden Kraftakt bedeuten.

Vor diesem Hintergrund betonen die Stadt Hessisch Oldendorf und der Landkreis  dennoch die Bedeutung einer engen interkommunalen Zusammenarbeit, um langfristig tragfähige und bedarfsgerechte Lösungen zu erzielen. Bevor konkrete Maßnahmen geplant werden können, ist zunächst eine aktuelle fundierte Datengrundlage erforderlich, um die Machbarkeit und Wirksamkeit potenzieller Maßnahmen besser einschätzen zu können.  

Um für die Überlegungen zur langfristigen Sicherstellung eines Fährbetriebs in Großenwieden belastbare Erkenntnisse zu gewinnen, werden in den kommenden Monaten konkrete Daten zur aktuellen Nutzung der Weserfähre durch unterschiedliche Nutzergruppen erhoben (z.B. Fahrradfahrer, PKWs, landwirtschaftliche Fahrzeuge), damit wurde bereits Ende Mai begonnen.

 „Es freut mich sehr, dass beide Seiten an einer gemeinsamen Lösung interessiert sind und dafür auch mit der beginnenden Datenerhebung direkt vor Ort der erste Schritt unternommen wird “, so Kreisrat Dr. Joachim Steinbeck. Bürgermeister Tarik Oenelcin erklärte: „Es geht mir vor allem darum, den Betrieb der Weserfähre im erforderlichen Umfang aufrecht zu erhalten und bei den Überlegungen zur Zukunft der Fähre auch die Menschen, vor allem die Landwirtschaft vor Ort mit einzubeziehen.“  

Ob der Fährbetrieb wie bisher angeboten werden kann oder aber in einer angepassten Form, wird neben der Datenauswertung auch in hohem Maße davon abhängen, inwiefern dafür benötigtes Personal zur Verfügung steht.