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06.07.2023

Hot and HaPy? Gesundheitsregion startet Befragung zur gesundheitlichen Hitzebelastung

Die Onlinebefragung kann hier aufgerufen werden.

Es ist heiß diesen Sommer! Das hat bereits der Juni unter Beweis gestellt und es muss davon ausgegangen werden, dass die Sommer zukünftig, länger, heißer, trockener und gefährlicher werden.

Das vergangene Jahr 2022 war der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 und stellte damit für den Menschen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Heißer waren die Jahre 2015, 2019 und 2020 und somit allesamt Jahre der „jüngeren“ Vergangenheit.

Laut RKI sind 2022 rund 4.500 Menschen an den Folgen der Hitzewellen verstorben, was den enormen Einfluss von Hitzewellen auf unsere Gesundheit verdeutlicht.

Der Klimawandel beeinflusst somit nicht nur unsere Umwelt, sondern stellt ebenso ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und das Leben der Menschen dar.

„Vorerkrankte, ältere Menschen und Kinder sind besonders gefährdet. Hitzeperioden während der Schwangerschaft erhöhen darüber hinaus das Risiko für Früh- und Totgeburten“, erklärt Jacqueline Eigl, Koordinatorin der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont.

Klimatische Veränderungen wirken neben der direkten Belastung durch Hitzeeinwirkung auch indirekt auf unsere Gesundheit. Durch steigende Temperaturen bieten Europa und auch Deutschland anderen Tierarten und Pflanzen einen neuen Lebensraum. Bisher in unseren Gefilden untypische Infektionskrankheiten und polleninduzierte Allergien breiten sich dadurch verstärkt aus (West-Nil-Virus, Zyka, Lyme).

Die Bewirtschaftung der Felder bei Trockenheit oder unterbrochen durch Überflutungen münden in mangelnder Nahrungsmittelsicherheit. Hitzeperioden führen zudem zu stärkerer Luftverschmutzung und einer höheren Ozonbelastung vor allem im ländlichen Raum.

Auch Waldbrände können Wohnorte bedrohen und Lebensgrundlagen zerstören. Aus diesen Naturkatastrophen können wiederum psychische Erkrankungen und Trauma erwachsen.

Laut Experten können die drohenden beziehungsweise bereits jetzt spürbaren klimatischen Veränderungen noch abgemildert oder sogar gestoppt werden. Hierfür ist neben der politischen Einflussnahme und Anpassung der Wirtschaft auch das Handeln jedes Einzelnen ausschlaggebend.

„Klimaschutz bedeutet Gesundheitsschutz. Aus diesem Grund startet die Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont am 6. Juli eine Befragung zu Auswirkungen auf die individuelle gesundheitliche Belastung und das Verhalten der Menschen im Landkreis Hameln-Pyrmont bei Hitze“, erklärt Marc Hoellenriegel, ebenfalls von der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont.

Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen beitragen, die wiederum als Grundlage für Hitzeschutz- und Hitzeaktionspläne genutzt werden können.

Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 vorliegen. „Wir planen allerdings, uns noch in diesem Jahr mit relevanten Akteuren des Sozial- und Gesundheitswesens zusammensetzen, um erste Schritte für einen regionalen Hitzeaktionsplan einzuleiten“, erklärt Eigl, „wobei auch abzuwarten bleibt, welche Pläne die Bundesregierung hierzu noch auf den Weg bringen wird.“